Aus einem Vortrag Bruno Grönings in Plochingen am Karfreitag, den 30.3.1956
“Ich frage Sie, liebe Freunde: Wie wäre es umgekehrt, wenn Sie jetzt im Guten, wenn Sie jetzt im Willen Gottes leben? Wenn sie von jetzt ab nur gute Gedanken aufnehmen? Wenn Sie von jetzt ab nur die guten Gedanken, die über Ihre Nächsten ausgesprochen, hören und dass Sie das Gute nur bejahen und dass Sie auch wirklich zu diesem, zu dem Sie das Gute bejaht, auch stehen? Denn Sie sind so leichtsinnig hierin. Sie nehmen das Wort nicht so genau, und grade deswegen, da Sie die Worte nicht für so genau, nicht für so wahr nehmen, können Sie auch das Wort Gottes nicht für wahr nehmen, können Sie auch niemals dazu stehen. Sie selbst haben viele Ver-suche im Leben gemacht, indem Sie so oft „Ja“ gesagt, indem Sie so oft einem Ihrer Nächsten was versprochen, womöglich sich selbst ein Versprechen gegeben, das zu einem Gelübde geworden und dass Sie nie zu diesem Wort gestanden haben. Denn das Wort „Ja“ ist bejahend und das Wort „Nein“ ist verneinend. Also jetzt liegt’s an Ihnen selbst, wie Sie zum Guten, wie Sie zu Gott stehen.”
“Ich frage Sie, liebe Freunde: bedeutet im inneren Sinn: Innewerden was der andere denkt Wie wäre es umgekehrt, wenn Sie jetzt im Guten, wenn Sie jetzt im Willen Gottes leben? bedeutet, der Wunsch, der Mensch möge immer in der Liebe zum Herrn leben und dadurch mit dem Herrn verbunden sein Wenn Sie von jetzt ab nur gute Gedanken aufnehmen? bedeutet, den stetigen Einfluss des Guten und Wahren Wenn Sie von jetzt ab nur die guten Gedanken, die über Ihre Nächsten ausgesprochen, hören bedeutet, immer die Lehre aus dem Wort befolgen, und dass Sie das Gute nur bejahen bedeutet, und aus der Lehre die Neigung zum Guten und dass Sie auch wirklich zu diesem, zu dem Sie das Gute bejaht, auch stehen? bedeutet, und dadurch die Verbindung zum Herrn Denn Sie sind so leichtsinnig hierin. bedeutet, das Gute und Wahre wird nur sinnlich/oberflächlich aufgenommen Sie nehmen das Wort nicht so genau, bedeutet, noch keine Erkenntnisse aus dem Wort (der Herr wird noch nicht erkannt) und grade deswegen, da Sie die Worte nicht für so genau, nicht für so wahr nehmen, bedeutet, weil keine Erkenntnisse aus dem Wort kein Glaube an den Herrn können Sie auch das Wort Gottes nicht für wahr nehmen, bedeutet, derr Herr wird verachtet können Sie auch niemals dazu stehen. bedeutet, deswegen auch keine Verbindung mit dem Herrn Sie selbst haben viele Versuche im Leben gemacht, bedeutet, der Mensch habe woanders nach der Wahrheit gesucht indem Sie so oft „Ja“ gesagt, bedeutet, er glaubte die Wahrheit (woanders) gefunden zu haben indem Sie so oft einem Ihrer Nächsten was versprochen, bedeutet, fortwährend die eigenen Wahrheiten/Selbstberedungen mit dem göttlich Guten des Herrn verbinden wollen womöglich sich selbst ein Versprechen gegeben, die Scheinwahrheiten/Selbstberedungen als göttliche Wahrheiten anerkennen zu wollen das zu einem Gelübde geworden bedeutet im innersten Sinn, der Herr möge vorsehen, das was man selbst will, also sich einbilden, dass das, was man selbst will, Gottes Wille sei und dass Sie nie zu diesem Wort gestanden haben. bedeutet, das Gute kann nicht mit dem Falschen (der Selbstberedung/Einbildung) verbunden werden Denn das Wort „Ja“ ist bejahend und das Wort „Nein“ ist verneinend. bedeutet, nur das Wahre des Glaubens (im innersten Sinn: Tun des Guten) kann mit dem Guten (mit dem Herrn selbst) verbunden werden und das Falsche (in welches sich der Mensch begründet hat) kann nur mit dem Bösen verbunden werden Also jetzt liegt’s an Ihnen selbst, wie Sie zum Guten, wie Sie zu Gott stehen.” bedeutet, die Selbsterkenntnis über die Beschaffenheit der Liebe (Verbindung) zum Herrn.